Lexoffice kann jetzt auch Bank
Welcher Freelancer oder Kleinunternehmer hat nicht schon immer davon geträumt, dass Buchhaltung und das Bankkonto irgendwas miteinander zu tun haben könnten. Also ich meine jetzt nicht, dass man dem Steuerbüro am Ende des Monats einen Kontoauszug zusendet und einen "Stapel" ... ja mittlerweile hoffentlich überall ... digitaler Belege hinterher schiebt.
Ich rede davon, dass man ein Bankkonto hat an deren Transaktionen man Belege zuordnen kann und .. wartet ... ich verrückt .. vorkategorisieren könnte.
Joa, gibts!. Einige ... viele ... Startup versuchen da tolle Dinge. Fintech Startups wie sie sich so schön nennen.
Meist in irgendeiner Kooperation mit einer größeren Bank im Hintergrund gibts ein Konto mit den man fancy Buchhaltungsdinge machen kann.
Cool. Meist sehr rudimentäre ... UND ganz wenig Automation!
Also freute ich mich über die Nachricht, dass Lexoffice ... man will meinen ein Buchhaltungsprofi .. jetzt auch ein Konto in seinen verschiedenen Pakete anbietet. Also alles in einem. Kein Konto verbinden, sondern ist einfach drin. Crazy.
Also das bisschen Bank kommt zum Buchhaltungsexperten. Kann ja nur gut werden.
Schnell ein Account angelegt ... ok .. der Lexoffice Teil ging schnell ... Bank Verification ... UUUAHHHH ... again .. xte Mal Video-Ident. Kann man das nicht mal zentralisieren? Denk ich wahrscheinlich wieder zu einfach. cuse me.
Ok, ein paar Wochen gehen ins Land ... man macht ja die Buchhaltung nicht täglich...
Obwohl .. eigentlich schon regelmässiger als vorher .. mal aufs Konto geschaut, Rechnungseingänge prüfen, uh, paar neue Buchungen, cool, hängen wir gleich Belege ran. Super. Kategorisieren. Auch fein.
Nach paar Tagen, Wochen, Monaten fragt man sich: Lernt hier irgendwas mit? Gibt's hier Algorithmen die einen das Leben erleichtern könnten.
Man könnte meinen, dass DAS System wiederkehrende Gehaltsüberweisungen, Sozialversicherungsbeiträge oder Leasing-Raten erkennt und automatisch zuweist. Nööööö...
Das wäre noch nicht mal würdig das Buzzword ... Achtung .. KI ... zu benutzen ... simple Algorithmen!!
Gut. Ok. Man lernt schnell das hier nichts toller ist als irgendwo anders oder als man sich das vorstellt.
Ok. Der Rest passt. Gibt ne App dazu, mit der man Belege gleich scannen kann. Es gibt Versuche die Belege debn Transaktionen automatisch zuzuweisen. Das klappt mehr oder weniger gut.
Gibt auch paar Lichter.
Es vergehen weitere Wochen. Die Firma wächst und firmiert sich um ... vom Einzelunternehmen zu einer GbR.
Lexoffice "bekommt Wind davon" ... schicken angeblich eine Mail das dies so nicht geht. Entspricht nicht ihren Vorgaben.
Ein Monat später ... Konto gesperrt ... unwiderruflich ... SEPA-Mandate werden blockiert ... Irre, ganze Business lahm gelegt.
Fazit: Man muss sich fragen für wen, wenn nicht für GbRs und GmbHs, ist das Angebot von Lexoffice??? Wohl kaum für Privatpersonen.
UND man ist schneller rausgeworfen, es wird einen schneller die Existenz entzogen, als man ein Bankkonto anmelden kann. Wie arschig kann man Kunden und potenzielle Kunden behandeln. Und natürlich konnte wieder keiner irgendwas machen. "Da sind mir die Hände gebunden".
Update: Bank-Account fristlos gekündigt ... paar Tage später: Mahnung ... die Gebühren für Lexoffice - was komplett unbrauchbar ohne die Bank ist - und das damit verbundene Konto können von selbigen nicht abgebucht werden. Ach nee ... Mahngebühren ... man droht mit Inkasso-Verfahren.
Not bad!!!